Tourismus

Der Antrag auf Einrichtung eines Tourismus-Ausschusses wurde im Herbst 2020 im Gemeinderat besprochen. Beschlossen wurde, keinen solchen einzurichten. In einem Ausschuss muss die Mehrheit aus Mitgliedern des Gemeinderates bestehen, wenn man z.B. einen Tourismusausschuss bilden würde in dem 4 Gemeinderäte sind, dann dürfen maximal 3 Bürger hinzukommen.

Der Gemeinderat hat beschlossen, ein Gemeinde-Entwicklungs-Konzept aufzustellen und die Erarbeitung auf eine breite Basis von Bürgern zu stellen. Das wird allerdings warten müssen, bis Präsenz-Veranstaltungen wieder möglich sein werden.

Lifte am Feldberg

Anliegen und Anträge die den Liftverbund betreffen, sollten dorthin gerichtet werden. Die Preise für die nächste Saison werden bei der Gesellschafterversammlung im Frühsommer besprochen und beschlossen werden. Überraschungen sind nicht zu erwarten.

Das Konzept für den wegen Corona eingeschränkten Betrieb wurde im Herbst 2020 erarbeitet.

Der Gemeinderat hat in einer gemeinsamen Sitzung mit St.Blasien und Todtnau die Planung für die Erneuerung der Lifte präsentiert bekommen und diskutiert. Die Ausarbeitung eines Businessplans läuft.

Eröffnungsbilanz der Gemeinde

Der Gemeinderat hat 2020 auf Antrag der Verwaltung ein externes Büro mit der Unterstützung bei der Erstellung der Eröffnungsbilanz beauftragt. Die Arbeiten laufen.

1. Welche Schwerpunkte in der Kommunalpolitik möchte die Liste Bürgerliste Feldberg in den kommenden fünf Jahren setzen ?

Es wäre schön, wenn man das einfach so entscheiden könnte. Wir müssen unterscheiden zwischen Aufgaben bei denen die Gemeinde auf einem guten Weg ist und Aufgaben die im Argen liegen und die deshalb unsere
Aufmerksamkeit erfordern. Konkrete Projekte sind:

  • Einrichtung einer Vernetzungsstelle
  • Einrichtung eines Bürgerbusses

Die laufenden Großprojekte Straßen, Wasser, Breitband und Feldberg 2020 werden ständige Aufmerksamkeit benötigen. Zusätzlich angeschoben werden muss eine Antwort auf die Änderungen in der Zusammensetzung und den Gewohnheiten und Erwartungen der Bürger.

2. In der Gemeinde fehlt es an Wohnraum. Nur mit genügend Wohnungen und damit Einwohnern lassen sich die Steuereinnahmen und Zuweisungen erhöhen und Einrichtungen wie Grundschule, Kinderinsel erhalten. Welche Ideen haben Sie zu diesem Themenkomplex ?

In der Bauleitplanung hat die Gemeinde Feldberg lange gravierende Fehler gemacht. Geplant und gebaut wurden eigentlich nur Gebäude für die touristische Nutzung und Einfamilienhäuser.

In der Folge besteht ein schmerzhafter Mangel an familiengerechten Mietwohnungen. Um dies zu korrigieren benötigen wir die Kooperation mit Wohnungsbaugenossenschaften und Änderungen der Bebauungspläne, um den Neubau von geeigneten Gebäuden zu ermöglichen.

Weiterhin sehen wir aber auch, dass die HTG in der Lage ist, erfolgreich Wohnungsbesitzer bei der Einrichtung von Ferienwohnungen zu unterstützen. Warum sollten wir dann nicht in der Lage sein, Wohnungsbesitzer bei der Einrichtung von Mietwohnungen zu unterstützen?

Die Gemeinden haben sehr lange das Mantra "Touristen, Touristen, Touristen" verwendet. Es wird Zeit überzugehen zu "Einwohner, Einwohner, Einwohner". Wenn wir nur einen Bruchteil des Geldes das wir aktuell für die Tourismusförderung ausgeben in die Einwohnerförderung stecken werden wir sehr viel besser dastehen.

3. Das Skigebiet Feldberg ist eine wichtige Einnahmequelle für die Gemeinde. Hier stehen wichtige konzeptionelle Entscheidungen zu Bahnen, Beschneiung, Wasserbecken an. Wie sieht dies ihre Liste ?

Wir wünschen uns, dass die Feldberglifte eine beständige Einnahmequelle sind. In den letzten Jahren haben Sie aber Verluste gemacht. Die neuesten Zahlen sind von 2017 und weisen einen Verlust von rund 640-Tausend Euro aus. Im Jahr davor (2016) betrug der Verlust etwa 270-Tausend-Euro. Die Ertragssituation muss deshalb analysiert und geändert werden.

Auf den Prüfstand muss vor allem das Verhältnis zur HTG-Card. Hier hat sich in den letzten Jahren eine Schieflage entwickelt die dazu führt, dass HTG-Card-Nutzer unverhältnismäßig billig Ski fahren und dieses Geldfehlt uns in der Skiliftkasse.

Aktuell steht auf der Agenda, die Ordnung der Verkehrsverhältnisse abzuschließen. Dazu gehört auch gemeinsam mit den Partnergemeinden einen Gemeindevollzugsdienst einzurichten.

Die Unsicherheit des Weihnachtsgeschäfts ist das zentrale Thema der Weiterentwicklung. Skibetrieb an Weihnachten wird sich nur durch Beschneiung sicherstellen lassen. Die Studie mit der Analyse möglicher Varianten für den dafür notwendigen Speichersee liegt vor. Die Kosten hierfür sind natürlich hoch. Es ist möglich, dass die Finanzierung nicht
vollständig aus Fördermitteln und von den Gemeinden gestemmt werden kann. In diesem Fall wollen wir keine Investoren anlocken, sondern wünschen Firmen Beteiligung von Bürgern an einer Liftgesellschaft, damit die erwarteten Erträge dann auch den Bürgern zugute kommen.

4. Die Feldberghalle ist in die Jahre gekommen, aber als Treffpunkt und Veranstaltungsort unersetzlich. Welche Lösungsansätze haben Sie für eine moderne Feldberghalle ?

Die Feldberghalle ist schlecht ausgelastet weil die Bedingungen für mögliche Veranstalter schlecht sind. Teilweise kann der Zustand nur als verlottert bezeichnet werden. Au?erdem benötigen die Veranstalter mehr Zeit für den Wiederabbau, als Ihnen derzeit zugestanden wird. Die Konsequenz ist, dass lokale Vereine für Veranstaltungen in Nachbargemeinden ausweichen.

Gemeinsam mit den Vereinen und anderen möglichen Nutzern ist ein Konzept zu erarbeiten das die Feldberghalle attraktiv macht. Sobald wir wissen, was geändert werden muss, damit Vereine und andere Veranstalter die Feldberghalle benutzen wollen, können wir entscheiden wie die Feldberghalle in Zukunft aussehen wird.

5. Wo sehen Sie weitere Schwachpunkte in der Infrastruktur der Gemeinde und somit Handlungsbedarf in den nächsten Jahren ?

Bei der Feldberger Infrastruktur fällt zunächst der schlechte Instandhaltungszustand von Straßen und öffentlichen Gebäuden auf. Wir benötigen ein aktives Wartungsmanagement und die Vergabe von solchen Arbeiten an externe Fachfirmen bei denen der Bauhof die notwendigen Maßnahmen nicht fachgerecht und zeitnah durchführen kann.

Jeder Feldberger erlebt beim Autofahren und sieht an seinen KFZ-Reparaturen, dass die Gemeindestraßen zu lange zu sehr vernachlässigt wurden. Ganz aktuell und kurzfristig muss die Ortsdurchfahrt Altglashütten repariert werden. Hier sollte schnellstmöglich eine Fachfirma mit der Durchführung der notwendigsten Arbeiten beauftragt werden. Insgesamt ist die Sanierung der Gemeindestraßen eine Herkulesaufgabe für die wir zunächst einen Masterplan benötigen. Jeder Bürger muss nachlesen können, wann die Straße vor seiner Tür an der Reihe sein wird.

6. Ein neuer Bürgermeister und eine neue Zusammensetzung im Gemeinderat - ein Neustart also. Wie stellen Sie sich eine prosperierende Zusammenarbeit denn vor ?

Wir erhoffen uns von Bürgermeister und Gemeinderat eine offene Zusammenarbeit bei der auch die interessanten, also die kontroversen und schwierigen Themen in öffentlicher Sitzung diskutiert und behandelt werden.

Wir wünschen, dass bei Projekten die Betroffenen sowie sachverständige Bürger einbezogen werden. Wir erwarten dass eine Einbeziehung der Bürger in Entscheidungs- und Gestaltungs- Prozesse große konstruktive Potentiale freisetzt.

Konkret sind wir zum Beispiel beim Breitbandprojekt der Ansicht, dass die Bürger in der Umsetzung vieles besser und genauer wissen als die mit der Planung beauftragten Firmen und dass mit einer umfassenden Bürgerbeteiligung
ein erheblich besseres Endergebnis erreicht werden kann als mit einer von oben verordneten Struktur.

 

Die Gemeinde hat in der Bauleitplanung seit Jahren Fehler gemacht. Der wachsende Bedarf an Mietwohnungen, die für Familien groß genug sind, wurde nicht berücksichtigt. Geplant und gebaut wurden im wesentlichen nur Touristenunterkünfte und Einfamilienhäuser.

In den nächsten Jahren muss diese Entwicklung korrigiert werden. Die Schaffung von familiengerechten Mietwohnungen muss der Schwerpunkt der Entwicklung werden. Für die Realisierung wird es notwendig sein, bebaubare Flächen zu aktivieren und die Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugenossenschaften zu suchen.

Wenn eine junge Familie das zweite Kind bekommt und eine größere Wohnung benötigt, muss diese Wohnung in Feldberg vorhanden und erschwinglich sein. Investitionen in Kindergarten und Grundschule verpuffen, wenn die jungen Eltern nicht in Feldberg wohnen können.