Wunsch nach Wandel

FELDBERG. Am Donnerstagabend, den 21. März 2024, hat die Bürgerliste ihre elf Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl am 9. Juni nominiert – so viele wie noch nie seit ihrer Gründung im Jahr 2004. Vor rund zwei Wochen hatte die Bürgerliste einen Workshop angeboten, um zu erfahren, was sich Feldberginnen und Feldberger für ihren Ort wünschen. „Dabei haben wir viele engagierte Menschen zusammengebracht, die aktiv an der Zukunft ihrer Gemeinde mitarbeiten möchten und konnten so auch Kandidatinnen und Kandidaten für die kommende Wahl gewinnen“, berichtet Andreas Stumm, der den Workshop geleitet hat und auch für den Gemeinderat kandidiert. Dieses Engagement und die dadurch entfachte Hoffnung hätten nicht nur die Teilnehmenden, sondern bereits engagierte Mitglieder der Liste neu motiviert. Ziel für die Wahl am 9. Juni sei es nun, neben den drei Sitzen, die die Bürgerliste derzeit im Gemeinderat hat (Heidi Bauer, Axel Birkholz und Bruno Schrade) weitere Mandate zu bekommen, um bei Beschlüssen mehrheitsfähig zu sein.

„Unser Workshop hat den Wunsch nach einer ausgewogenen Balance zwischen verschiedenen Themenbereichen gezeigt: Tourismus ist zweifellos wichtig für unsere Region, aber nur ein Aspekt von vielen. Das Bedürfnis nach einem klaren Zukunfts- und Leitbild für die Gemeinde Feldberg ist groß, dies wurde bei unserem Workshop, besonders deutlich“, so Andreas Stumm. Es sei klar geworden, dass die Teilnehmenden des Workshops sich einen deutlichen Wandel in ihrer Gemeinde wünschen und aktiv dazu beitragen möchten. „Unser Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger weiterhin aktiv in die Gestaltung ihrer Gemeinde
einzubeziehen. Dazu planen wir weitere Workshops und setzen auf eine kontinuierliche Bürgerbeteiligung, auch über die bevorstehenden Wahlen hinaus“, sagt Axel Birkholz.

Insbesondere die aktuellen Entwicklungen in der Gemeinde erforderten einen kritischen Gemeinderat sowie aufmerksame Bürgerinnen und Bürger, sind sich die Mitglieder der Bürgerliste einig. „Wir müssen geplante Investitionen in Zukunft noch kritischer hinterfragen. Die Haushaltsbelastungen durch bestehende Verpflichtungen wie das Parkhaus am Feldberg sind enorm", sagt Heidi Bauer. Die Bürgerliste hatte damals gegen den Bau des Parkhauses gestimmt. Die Vereinbarung, nämlich die Garantie einer bestimmten Mindesteinnahme für 30 Jahre, welche die Gemeinde vor 10 Jahren mit dem Investor getroffen hat, belastet die Kasse der Kommune bis zum Vertragsende im Jahr 2045 stark. Bleiben im Winter die Skifahrer aus, trägt die Gemeinde das Risiko und muss Ausgleichszahlungen an die Betreiber überweisen – allein im Corona-Jahr 2021 rund 800.000 Euro. „Wird nun weiter in die Ski-Infrastruktur investiert, steigt die Verschuldung noch mehr. Bleiben die Winter dann, wie zuletzt, wieder hinter den Erwartungen zurück, haben wir ein weiteres finanzielles Desaster und kommende Generationen sind über alle Maße belastet“, ergänzt ihr Ratskollege Bruno Schrade. Dass sich solche Fehlentscheidungen nicht wiederholen
dürften, betonen alle Kandidatinnen und Kandidaten: „Wir treten an, weil uns die großen, aber auch die kleinen Themen der Gemeinde Feldberg am Herzen liegen.“

Nominierung Gemeinderatswahl 2024

Die Nominierten von links nach rechts:
Dagmar Schäfer (pensionierte Lehrerin), Axel Birkholz (Hydrologe), Andreas Göggel (Maschinenbauingenieur), Heidi Bauer (pensionierte Lehrerin), Andreas Stumm (Betriebswirt, Medieninformatiker und Berater in der Organisationsentwicklung), Frank Seifert (IT- Projektleiter), Bruno Schrade (Mathematiker)

Nicht Anwesend: Gundel Heinze (Kranken- und Gesundheitspflegerin), Kathrin Winter (Diplom-Wirtschaftsingenieurin), Hubert Böll (Technischer Angestellter i.R. ), Lutz Arno (Yoga-Lehrer uns Verwaltungsbeamter i.R.)